Und sind wir doch mal ehrlich, wer von euch, der geimpft ist und ein absoluter Impfbefürworter ist hat nicht schon mal solche Gedanken gegenüber Ungeimpften gehabt? (z. B. die ist doch bescheuert? Mit der will ich nichts mehr zu tun haben usw.).
Alleine schon weil mir sämtliche Diskussionen zwischen den beiden Lagern, schon viel zu viel Kraft kosten würden und man in der Regel auch zu keinem Ergebnis kommt... Ich würde jetzt auch keine Personen meiden, nur weil sie nicht impfen lassen hat oder gar noch beleidigend werden, nur weil ich anderer Meinung bin...
Ich finde halt den allgemeinen, überwiegenden Tenor der ungeimpften Personen etwas schade, welcher so ein wenig an eine Trotzphase aus dem Kindergarten erinnert... "Der Staat sagt das muss gemacht werden, also mache ich es nicht! - Ich lass mir doch nichts befehlen!"
Nachvollziehbarer (also psychologisch nachvollziehbar) finde ich da eher noch die Leute, welche immer noch auf "Langzeitergebnisse" warten und den Wissenschaftlern nicht glauben können, dass die Impfstoffe durchaus sicher sind... die haben sich nun mal ganz am Anfang eine Meinung gebildet und diese ist eben kaum mehr antastbar.... ich gehe auch davon aus, dass sich die meisten einstigen Impfskeptiker (oder gar Gegner) auch nur wegen Anreizen dazu entschieden haben.... sei es eine Bratwurst oder eben die Aussicht, doch wieder in Clubs gehen zu können...
Und ab da finde ich es jetzt auch irgendwie fraglich, dass plötzlich gefühlt 99% der geimpften Personen auf die ungeimpften Personen zeigen und so tun, als wären sie alle bei den ersten Impfangeboten dabei gewesen...
Es ist natürlich einfach, als (am besten noch frisch) geimpfte Person plötzlich nach einer Impfpflicht zu schreien, weil es einem selbst ja nicht mehr betrifft und genau so verhalten sich jetzt plötzlich verdammt viele Menschen und darunter auch ganz sicher, Leute welche vor einem Monat noch an Chips von Bill Gates glaubten, aber der gratis Bratwurst nicht widerstehen konnten...
Deine Befürchtung, dass jedoch Menschen ausgegrenzt werden - die ist doch genau genommen schon lange, schleichend eingetreten und erreicht nun langsam den Gipfel des Eisbergs, indem die Leute längst nicht mehr gegen Impflicht durch die Hintertür wettern, sondern fast schon Impfpflicht durch die Vordertür verlangen...
Ich weiß nicht ob eine Impfplicht der richtige Weg ist, diese Fingerzeig-Gesellschaft langsam wieder aufzulösen, aber prinzipiell wünschen wir uns ja eigentlich alle nach irgendeiner Lösung / Maßnahme, nach der im Anschluss auch irgendwann mal wieder die Normalität offiziell Schritt für Schritt angesteuert werden kann... die Impfskepsis verzögert den gesamten Prozess halt leider..
Wenn also z.B. ein guter Freund von mir aus Überzeugung ungeimpft ist,würde ich sagen,tut mir leid...ist mir zu gefährlich,wir treffen uns dann mal im Sommer irgendwo